Hublot, eine Marke, die für ihr kompromissloses Engagement für die „Kunst der Fusion“ bekannt ist, hat mit einer bemerkenswerten Zusammenarbeit erneut die Grenzen des Uhrendesigns erweitert. Die Marke kooperierte mit dem amerikanischen bildenden Künstler Daniel Arsham, dessen Werke oft mit dem Konzept der Zeit spielen und die Grenzen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verwischen. Das Ergebnis dieser Partnerschaft ist die Hublot MP-17 Meca-10 Arsham Splash Titanium Sapphire, ein Zeitmesser, der konventionelle Ästhetik in Frage stellt und zum Nachdenken über die zukünftige Ausrichtung des Uhrendesigns anregt. Ein Stück, das Aufmerksamkeit erregt, aber auch zu einer genaueren Betrachtung einlädt.

Daniel Arshams charakteristische Ästhetik trifft auf Hublot-Technik
Daniel Arsham ist kein Unbekannter in der Zusammenarbeit mit hochkarätigen Künstlern und hat Marken aus den Bereichen Mode, Kunst und sogar Sport seine unverwechselbare Note verliehen. Seine Kreationen erwecken den Eindruck von „Relikten der Zukunft“ und lassen Objekte aussehen, als wären sie bei einer weit entfernten archäologischen Ausgrabung ausgegraben worden. Diese einzigartige Perspektive spiegelt sich eindrucksvoll im Design des MP-17 Meca-10 Arsham Splash wider.

Die Uhr ist eine faszinierende Weiterentwicklung der früheren Zusammenarbeit des Künstlers mit Hublot, dem Arsham Droplet, einem nicht tragbaren Kunstobjekt mit Zeitanzeige. Diese fließende, wässrig-flüssige Designsprache wurde nun nahtlos in eine Armbanduhr integriert. Die zentrale Inspiration ist fließendes Wasser, ein Element, das den Lauf der Zeit, aber auch ihre Vergänglichkeit auf natürliche Weise repräsentiert. Die Uhr ist nicht nur ein Gerät zur Zeitanzeige, sondern ein tragbares skulpturales Kunstwerk.
Die fließenden, organischen Linien fallen sofort ins Auge und verändern die typisch starre Geometrie eines Uhrengehäuses. Die mattierte, kastenförmige Saphirlünette mit ihren Linien, die die Bewegung des Wassers nachahmen, lässt die künstlerische Vision wahr werden. Dies ist keine einfache Dekoration, sondern die Verschmelzung von technischer Meisterleistung mit einer künstlerischen Form, deren Ausführung höchste Präzision erfordert.
Ein Design, das aufbricht: Die Splash-Öffnung
Das vielleicht auffälligste Merkmal dieser Uhr ist die spritzerförmige Öffnung des Zifferblatts. Sie ist eine natürliche Weiterentwicklung des Tropfenmotivs anderer Masterpiece (MP)-Uhren, wirkt hier aber dynamischer und organischer. Die geformte Zifferblattöffnung erzeugt die Illusion eines großen Wassertropfens, der mitten im Spritzer auf der Uhr gefroren ist – ein fast schon Trompe-l'œil-Effekt. Man könnte meinen, er rutsche gleich vom Handgelenk.

Das kompakte Gehäuse mit 42 mm Durchmesser dient als Leinwand für diese kunstvolle Revolution. Das mikrogestrahlte Titan mit der laserstrukturierten Saphirlünette bietet Langlebigkeit und ein leichtes Tragegefühl am Handgelenk. Die Balance aus robusten Materialien und filigranem, fließendem Design unterstreicht den kollaborativen Geist des Stücks und verbindet Arshams Fluidität mit Hublots Ingenieurskunst.
Die grünen Akzente verleihen der Künstlerpersönlichkeit einen lebendigen Akzent. Das charakteristische „Arsham Green“ findet sich strategisch platziert auf den Stunden- und Minutenzeigern, Ziffern, Stunden- und Fünf-Minuten-Markierungen, dem kleinen Sekundenzeiger bei 9 Uhr und der Gangreserveanzeige bei 3 Uhr. Diese Details heben sich deutlich vom durchbrochenen Zifferblatt mit mikrogestrahlter Oberfläche und Rhodiumbeschichtung ab.

Trotz aller künstlerischen Verzierungen bleibt die Uhr im Kern eine Hublot. Die sechs H-Schrauben an Lünette und Gehäuseboden, die markanten Bandanstöße bei 3 und 9 Uhr und die H-förmige Faltschließe aus Titan verankern das Design fest in der etablierten Ästhetik der Marke. Die MP-17 Meca-10 Arsham Splash ist somit eine ausgewogene Symbiose; sie ist nicht nur eine Uhr mit dem Logo eines Künstlers, sondern eine wahre Fusion, bei der beide Identitäten zwar unterschiedlich, aber dennoch komplementär bleiben.

Der Maschinenraum: Hublots Kaliber Meca-10
Unter dem kunstvollen Äußeren arbeitet ein beeindruckendes, hauseigenes Uhrwerk, das Hublot Meca-10 (HUB1201). Dieses Handaufzugskaliber hat sich durch seine innovative Architektur und seine beeindruckenden Spezifikationen einen Namen gemacht. Dank des skelettierten Designs ist das Uhrwerk ein zentraler Bestandteil der visuellen Identität der Uhr und sowohl von vorne als auch durch den Saphirglasboden sichtbar.
Das Meca-10 ist ein von Meccano inspiriertes Uhrwerk, das für seine Konstruktion bekannt ist, die fast wie ein hochwertiges, komplexes Konstruktionsspielzeug aussieht. Doch hinter diesem verspielten Erscheinungsbild verbirgt sich ernsthafte Ingenieurskunst. Es arbeitet mit einer Frequenz von 21.600 Halbschwingungen pro Stunde (3 Hz) und ist mit 29 Steinen ausgestattet. Das herausragende Merkmal ist jedoch die bemerkenswerte Gangreserve von 10 Tagen (240 Stunden). Diese erweiterte Autonomie wird durch eine raffinierte, skelettierte Anzeige bei 3 Uhr angezeigt – ein funktionales Element, das sich perfekt in das skelettierte Gesamtdesign integriert.

Die Entscheidung, dieses spezielle Uhrwerk in der Splash-Edition zu verwenden, ist bedeutsam. Sie stellt sicher, dass die Uhr nicht nur eine Designübung ist, sondern ein leistungsstarker mechanischer Zeitmesser. Dieses Engagement für Form und Funktion macht die MP-17 zu mehr als nur einer Neuheit und zu einem ernstzunehmenden Stück Uhrmacherkunst.
Die Zukunft des Uhrendesigns: Ein Blick über die Archive hinaus
Die Hublot MP-17 Meca-10 Arsham Splash Titanium Sapphire, limitiert auf nur 99 Exemplare und für 69.000 Euro erhältlich, ist mehr als nur ein exklusiver Zeitmesser; sie ist ein Statement für die Zukunft des Uhrendesigns. Sie deutet an, dass wahre Innovation nicht nur durch schrittweise Verbesserungen oder die Überarbeitung von Archivmodellen entstehen kann, sondern durch die Einbeziehung frischer, externer Perspektiven.

Es mag Sie überraschen, dass viele der wirklich designorientierten unabhängigen Marken wie Urwerk, MB&F und Ressence eine Gemeinsamkeit haben: Ihre Gründer haben einen Hintergrund, der über die traditionelle Uhrmacherei hinausgeht und Industriedesign, bildende Kunst und Grafikdesign umfasst. Diese Schöpfer profitieren vom Mangel an „Tunnelblick“, der größeren, etablierteren Häusern manchmal zum Verhängnis wird.

Die Partnerschaft zwischen Hublot und Arsham unterstreicht den Nutzen eines solchen externen Einflusses. Es ist ein mutiger Schritt, und es ist die Bereitschaft, neue Formen zu erforschen und Wahrnehmungen herauszufordern, die die Uhrenwelt lebendig und spannend hält. Ob Sie nun ein Fan dieser Ästhetik sind oder nicht, Sie müssen den Mut und die frische Perspektive, die sie bietet, anerkennen. Sie zwingt zum Dialog, und genau das treibt in der Welt des High-End-Designs den Fortschritt voran. Hublot gibt mit diesem Stück sicherlich Anlass zum Nachdenken; denn wer wird uns in die nächste Ära des Uhrendesigns führen, wenn nicht diejenigen, die bereit sind, über etablierte Grenzen hinauszublicken?